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#261
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Hallo Sabina,
ich konnte noch zwei Rigaer Adressbücher von 1930 und 1939 finden. In beiden Ausgaben sind, sowohl in der Torgeles- und Eveles iela, die Hausnummern 12 und 14 verzeichnet, diese ich Dir nicht vorenthalten wollte. Stellt man diese der heutigen Bebauungssituation gegenüber, lässt dies eine weitere Arbeitshypothese zu. Aufgrund der baulichen Veränderungen im rückwärtigen Bereich der heutigen Hausnummern 10 bis 14 sowie aufgrund z. B. eines Abrisses des ehemaligen Grundstücks Nr. 14 (links vom Holzhaus), kann es zur Änderung der Nummerierung gekommen sein, aus der ehemaligen Nr. 12 wurde die 14. Dies würde im Fall eines Neubaus auf dem nachfolgend unbewohnten Grundstück eine weitere fortlaufende Nummerierung erleichtern. Wie schon erwähnt, bewegen wir uns immer noch im Bereich von Vermutungen, die nur durch einen Kataster- und oder Grundbuchauszug zu klären sein werden. Im Anhang befinden sich die entsprechenden Belege bzw. ein aktueller Stadtplanausschnitt. Ich hoffe, dennoch ein wenig zu helfen? Viele Grüße AlAvo |
#262
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![]() Hallo AlAvo,
sehr interessant. Auf jeden Fall vielen Dank für die weiteren Informationen, Anregungen und den Gedankenaustausch. Da Katastereintragungen totales Neuland für mich sind, hätte ich dazu noch eine Rückfrage. Kann im Grunde jeder eine Anfrage stellen? Und wenn ja, kannst Du mir eventuell sagen, wie und wo man das in Riga am besten anfragt? Man müsste dann nach einem Eintrag / einer Karte für die Adresse Eveles iela 14-2 aus dem Jahr 1939 fragen, oder habe ich das falsch verstanden? Viele Grüße, Sabina |
#263
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![]() Hallo Sabina,
vielen Dank Deine weitere Rückmeldung. Grundsätzlich kann jeder bei der staatlichen Grundstücksverwaltung (Katasteramt) anfragen. Bei einer Anfrage sollte darauf hingewiesen werden, dass es sich bei dem gesuchten Grundstück um eine Hausnummer aus der Zeit um 1939 handelt und diese eventuell zwischenzeitlich geändert wurde sowie heute mehrere Grundstücke in Frage kommen könnten. Um alle weiteren Details zu erörtern sowie mögliche Ansprechpartner zu nennen, sende ich Dir eine Personalnachricht (PN). Viele Grüße AlAvo |
#264
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![]() Hallo
![]() ich forsche nach diesen beiden Personen V. Sneiders und A. Sirs aus Riga im Zeitraum ab 1930-1939. Es könnte sich um jüdische Personen handeln, die in Riga gelebt haben und während der deutschen Besatzung enteignet wurden bzw. der Bibliothek beraubt. Der Stempel mit den Namen / Provenienz kann in der kooperativen Provenienzdatenbank der FU Berlin eingesehen werden. https://db.lootedculturalassets.de/index.php/Detail/objects/227144 Das sind mögliche Adressen: Dzirnavu iela 8 Brīvības iela 28 Elisabetes iela 2-b Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie nachschauen könnten, ob sich diese Namen in den Adressbüchern wiederfinden lassen. Freundliche Grüße Elena |
#265
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![]() Hallo Elena,
willkommen im Forum. AlAvo wird dir zurzeit leider nicht dazu antworten können, da er krankeitshalber wohl längere Zeit nicht erreichbar sein wird. Eventuell kann ein anderes Forenmitglied, das Zugriff auf Adressbücher hat, dazu antworten. Viele Grüße Frank |
#266
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![]() Hallo,
auf der Spur: vermutlich war der Stempel den damaligen Gepflogenheiten ( in den 1920 oder 1930ern ) angepasst und die Namen auf lettisch. Anzeige aus der Ostland-Zeitung, Riga, v 12.11.1943, also noch unter deutscher Besatzung. Letzte Seite, wobei die angegebene Richard-Wagner-Str. damals wohl eine andere war als die heutige ( aufgrund der vergleichsweise hohen Hausnummer ). Hinweis: hier wurde auch ein Buch aus deren Bestand angeboten. http://www.superoblojka.ru/book_item/?book_id=2878&None Fazit: Ich gehe von deutschstämmigen Besitzern dieser Leihbücherei aus. EDIT: wenn die Bücherei hier gemeint ist , dann wäre sie ja erst etwa 1942/43 in Betrieb genommen, dann würde mich der Stempel allerdings doch etwas wundern ( es sei denn, man ging doch mehr von lettischen Benutzern aus? ). Freundliche Grüße Thomas Geändert von Kasstor (24.01.2022 um 20:05 Uhr) |
#267
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![]() Hallo Thomas,
vielen Dank für die richtige Spur! Die Anpassung der Namen aus dieser Zeit ist ein sehr guter Hinweis und wirft ein ganz neues Licht auf meine Recherche und Vermutung. Es spricht einiges dafür, dass die deutschen Inhaber der Leihbibliothek den Namen anfänglich an das Lettische angepasst und während der deutschen Besatzung umbenannt haben. Aufgrund dieser Anzeige aus der Ostland-Zeitung, Riga, v 12.11.1943 kann es sich also keinesfalls um jüdische Eigentümer gehandelt haben, wie ich es anfänglich vermutet habe. Meine Vermutung beruhte auf einer Quelle der fold3 Datenbank, in der Bücher mit dieser Provenienz von den amerikanischen Allierten u. a. mit hebr. vermerkt wurde. Vielleicht handelte diese Leihbibliothek vor der Besatzung auch mit Hebraica. Was die Bekanntmachung der Neugründung dieser Bücherei hier angeht, kann ich mir gut vorstellen, dass hier sicherlich die damalige Propaganda eine Rolle spielte. Will sagen, dass es die Leihbücherei vielleicht schon früher gab und nur der Name umbenannt wurde. Viele Grüße Elena |
#268
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![]() Hallo Elena,
beim Namen V. Sneiders, der wohl die Lettisierung des Namens ist, muß beachtet werden, daß laut Lettländischem Namensgesetz aus den 1920-er Jahren alle Namen nach lettischer Grammatik wiedergegeben werden mussten. Dies kann bedeuten, daß es sich hierbei um den deutschen Namen "Schneider" handelt. Der Vorname "V." kann auf "W.", möglicherweise Wilhelm bedeuten. Die deutsche Besatzung Lettlands schließe ich aus, da Lettland erst im Juli 1941 von deutschen Truppen besetzt wurde und die meisten Deutschen Oktober / November 1939 umgesiedelt wurden. Hierzu habe ich in den Umsiedlerlisten Lettlands von 1939 den Namen Vilhelms Sneiders *25.8.1884 in Riga, Wohnadresse Riga, Samarina iela 2, 94, Ausbürgerung: 2.11.1929, Tag der Ausreise: 23.11.1939, Interne Nr. 256, Listen - Nr. 1370 gefunden. Es ist möglich, dass nach der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht, eine Rückreise nach Lettland und eine Wiederaufnahme des Geschäftes in Riga erfolgte. In einer Nennung in der "Zeitung im Ostland" ist allerdings M. Schneider, Leihbücherei, Scheunenstr. 8, genannt. Im Ev. Luth. Kirchenblatt, 15.10.1939, Seite 4 wird Buchhandl. Schneider u. Schier, Dzirnavu iela 39 genannt. am 19.12.1931, in der Rigaschen Rundschau auf Seite 6 wird "Antiquariatsbuchhandlung, Notenverkauf, Leihbibliothek" genannt, siehe angehängter Zeitungsausschnitt. Ich hoffe, damit etwas weiterhelfen zu können. Viele Grüße Frank |
#269
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![]() Hallo,
in 1926/27er Adressbuch keine passenden Schneider/ Schi(e)r Šneiders / Širs gefunden, dann aber schon 1925 im Branchenteil unter derselben Adresse wie später: https://archive.org/details/1925RGas...=%C5%A0neiders Aber die Kernfrage dürfte ja schon gelöst sein. Grüße Thomas |
#270
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![]() Hallo Frank,
herzlichen Dank für die Erläuterungen und und die nützlichen Hinweise, insbesondere die Info aus den Umsiedlerlisten Lettlands! Ich vermute, dass es sich bei dieser Leihbücherei um ein Familiengeschäft gehandelt halt, daher die unterschiedlichen Vornamen. Wo kann man diese Umsiedlerlisten für Lettland aus 1939 einsehen, ggf. digital? Viele Grüße Elena |
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