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#331
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Moin Gudrid,
Das sehe ich anders. Kinder waren damals der einzige Garant für eine gesicherte Altersversorgung. Dein Argument hätte bedeutet, dass man Kinder nur deswegen fleißig in die Welt setzte, um später über deren Tod erleichtert zu sein. Wenn die Kinder schon früh aus dem Haus gingen, z.B. um das Vieh größerer Bauern zu hüten, oder - so man das Glück hatte - bei reichen Verwandten unterzukommen, die dann vielleicht sogar eine Ausbildung finanzieren konnten: Das war ein Esser und eine Bürde weniger, aber nicht der Tod eines Kindes! Friedrich |
#332
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![]() Hallo Friedrich,
die Kinder kamen doch einfach ungefragt, die schaffte man nicht an. Vielleicht hast auch du recht, aber wer hatte schon reiche Verwandte? |
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![]() Die Frauen waren damals sehr viel pragmatischer, selbst Sex hatte einen anderen Stellenwert!
Könnte man heutzutage nicht verhüten, gäbe es sicherlich genauso viele Kinder wie damals, he ig e wird doch alleine durch das Fernsehen suggeriert, dass das wichtigste im Leben Sex ist! Wir sollten die damalige Zeit nicht mit der heutigen vergleichen! Es wurde selten aus Liebe geheiratet, oft wurde man von den Eltern verkuppelt und Kinder wurden als die Versorger im Alter angesehen Selbst heute gibt es Geschwister, die nur 10 Monate auseinander sind, ich selbst kenne zwei davon |
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![]() Moin Zusammen
Ich bin da mit Friedrich auf einer Linie, Kinder waren schlicht Altersvorsorge und oder sollten den Familienbesitz sichern. Die Thematik Altsitzer ist ja den meisten von uns geläufig. Sehr häufig findet man Sterbeeinträge am Wohnsitz von Verwandten (Kinder oder Geschwister). Ich denke man muss auch das Gesellschaftliche und soziale Umfeld der jeweiligen Zeit berücksichtigen und auch den Bildungsstand. Selbst bei meinen Großeltern geb. um 1910 war das Thema Sex tabu und gehörte zu den "ehelichen Pflichten" genauso wie Haushalt. Zumindest waren sie mit Verhütung und Familienplanung vertraut. Sie hatten nur zwei Kinder und es gab keine äußeren Umstände die gegen weitere gesprochen hätten. v.G.Gerhardt |
#335
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In früheren Zeiten waren so schnell aufeinanderfolgende Schwangerschaften oft ein Todesurteil für die Kinder, weil die Mutter sie während des Heranwachsens gar nicht genug versorgen konnte - und langfristig bedeuteten sie auch einen frühen Tod der Mutter. Die war dann wie eine Legehenne einfach irgendwann ausgepowert. Abgesehen davon ist das Thema Kinderanzahl sehr komplex; das einfache Vorhandensein von Verhütungsmöglichkeiten genügt nicht, auch die gesellschaftliche Struktur muss da sein: Wertschätzung der Frau über die Rolle als Gebärerin hinaus, Alters- und Krankenvorsorge, Bildungsmöglichkeiten, unsere Vorstellung, dass man sich besser intensiv um wenige Kinder kümmern kann als um einen ganzen Stall - das alles ist noch längst nicht überall auf der Welt selbstverständlich. Viele Grüße Bienenkönigin |
#336
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Ja, du hast recht. Ich weiß nicht, warum meine Ahnen und Ahninnen so gehandelt haben/den Verlust eines Kindes bedauert oder einfach hingenommen haben etc. Wie gut, dass es inzwischen die Möglichkeiten gibt, die Familienplanung - wenn erforderlich - selbst entscheiden zu können. Einiger mutiger Frauen sei dank. Herzliche Grüße Andrea |
#337
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![]() Hallo
Wo wir gerade beim Thema sind, ich wusste gar nicht, dass es 1886 schon Präservative gab. Siehe diese Werbung im Prager Tagblatt vom 12.12.1886: https://anno.onb.ac.at/cgi-content/a...earch&seite=34 Gruss Svenja |
#338
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Nicht um die Damen vor Schwangerschaften zu schützen, sondern sich selbst vor Syphilis und Co. Prostitution war für sehr sehr viele Frauen die einzige Möglichkeit, sich finanziell über Wasser zu halten, wenn man nicht als gute Partie galt und auch sonst keinen Ehepartner ergattern konnte. VG Bienenkönigin |
#339
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![]() Hallo.
Ironie der Geschichte: Eine meiner Vorfahrinnen ist 1899 an Syphilis gestorben, der Mann 11 Jahre vorher, an einer anderen Ursache. Irgendwie makaber, oder ? Hat er sie angesteckt ? Oder ist sie vielleicht, nach seinem Tod, fremdgegangen - man soll ja "nicht ehebrechen", vor der Ehe "darf" man und als Witwer/Witwe vielleicht auch oder so ... - ich bin ratlos. Das mit den Kondomen habe ich nicht gewusst. Diesmal schreie ich - nur im übertragenen Sinn - und vor Freude. Herzliche Grüße Andrea |
#340
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vermutlich hat der Mann deiner Vorfahrin sie angesteckt und war bei seinem Tod auch schon infiziert. Das Leiden kann sich über viele Jahre erstrecken. Sicher hatten früher nicht alle Männer eine Geliebte oder besuchten Prostituierte (oder hatten das Geld dazu!), aber viele empfanden das Recht dazu und haben so auch ihre Frauen angesteckt. Prominente Opfer waren unterem anderem sicher Franz Schubert, vermutlich Beethoven, Chopin, Nietzsche, Schopenhauer, Schumann, Smetana, Charles Baudelaire, Lenin, Napoleon und angeblich auch Hitler und Mussolini. Erste Versuche zu Kondomen wurden schon um 1530 in Italien von Gabriele Falloppio durchgeführt, die eine sehr gute Wirksamkeit gegen Syphilis zeigten (die nach heutigem Kenntnisstand wohl aus der Neuen Welt eingeschleppt wurde). Quelle: Wie Krankheiten Geschichte machen von Ronald D. Gerste, Klett-Cotta 2019 Viele Grüße Bienenkönigin |
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