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#1
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Hallo liebe Mitforscher,
einige meiner Ahnen waren Leinweber und ich fand heute heraus dass dieser Beruf u.a. zu den "unehrlichen Berufen" zählte. Ausserdem auch zB. Müller, Türmer, Schäfer, Barbiere, Kesselflicker.. Ich weiss dass auch Henker oder Totengräber zB als unehrlich galten und man kann ja in dem Fall schon irgendwie verstehen warum die Menschen das dachten. Aber wieso denn ganz normale Berufe wie oben? Warum waren die als unehrenhaft angesehen? Grade Leinweber und Müller waren doch sehr wichtige Berufe die alltägliche Dinge erst möglich machten. |
#2
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![]() Hallo!
Bei Müllern gab es, wohl auch zu Recht, die Vermutung, dass diese nicht das ganze gemahlene Getreide den Bauern zurückgaben, sondern einen Teil sich einbehielten, den sie dann selber noch zusätzlich verkaufen konnten. Zu dem Leinweber kann ich keine Angabe machen. Gruß Fabian |
#3
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![]() Hallo zusammen,
hier werden die Leinweber kurz erwähnt. http://www.mybude.com/mittelalter-en...che-leute.html Es scheint als hätte es keiner grossartigen Begründung bedurft um damals in Verruf zu geraten. Gruss Miriam Geändert von Kleesommer (13.06.2018 um 11:29 Uhr) |
#4
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![]() Hallo Wynne,
Rudi Palla schreibt in seinem Buch: Verschwundene Arbeit, Eichborn Verlag, 1994, S. 195 ff: "Die Leinenweberei war lange Zeit im ländlichen Raum als Heimgewerbe verbreitet und wurde vielfach von hörigen Bauern und Tagelöhnern, die als unehrlich galten, betrieben. Von den Webern hieß es, sie machten aus fremdem Garn ihre Leinwand, und überhaupt brandmarkte sie der Volksglaube als Diebe, obwohl sie den 'Galgen', gemeint war der Webstuhl, stets vor Augen hätten. Wenn sie das Schiffchen hin und her warfen, so war es mit tausend Sakramenten beladen, denn kein Handwerk war angeblich mehr dem Fluchen und Schelten ergeben als dieses." Gruß, memo |
#5
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![]() Moinsen zusammen,
bei dem Begriff "unehrlichen Berufen" muss man doch ein wenig differenzieren: I.d.R. galten alle Berufe, die nicht *ZÜBFTIG* organisiert waren, als „unehrlich“, jedoch nicht im Sinne von „betrügerisch“, vielmehr geht es hier um die gesellschaftliche Stellung, wie z.B. das Bürgerrecht. So konnten z.B. Scharfrichter niemals, es gibt natürlich auch Ausnahmen, das Bürgerrecht erwerben, für sie gab es auch separate Tische in den Schänken, Wohnungen/Häuser ausserhalb der Stadt usw.. Hier sei gleich angemerkt, dass es regionale Unterschiede gab, welche Berufe man als "unehrlichen Beruf/Tätigkeit" ansah. Unter den wirklich "unehrlichen Berufen/Tätigkeiten", fallen z.B. Hausierer, Fahrensleute und Scherenschleifer die sich, zumind. aus damaliger Sichtweise, außerhalb der gesellschaftlichen Norm, Sittlichkeit und Anstand bewegten. Hier darf man aber nicht vergessen, dass viele dieser Tätigkeiten eigentlich in den Bereich der „Dienstleistungen“ fallen…, zwar gerne angenommen, notwendig, aber nie anerkannt. |
#7
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![]() Vielen Dank für Euer Feedback.
Jetzt kann ich es auch etwas besser nachvollziehen ![]() |
#8
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![]() Wichtig ist noch, dass der Kreis der unehrlichen Berufe nicht immer und überall gleich war. In manchen Gegenden galten Leinweber als unehrlich, anderswo nicht. Müller gehörten mancherorts eher zu den angesehenen Leuten, anderswo als unehrlich. Auch Schäfer waren je nach Ort und Zeit recht unterschiedlich angesehen. Ziemlich einhellig war wohl nur das Urteil über die Henker und Abdecker. Man muss also, wenn man da über einen Vorfahren etwas wissen will, genau nachforschen, wie es zu seiner Zeit und an seinem Ort gehalten wurde.
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